Heißer Psychobilly!
Berlin / 09.04.2011 im Bassy Cowboy Club: Es war einer der ersten warmen Tage in diesem Jahr. Ein Tag, der so warm war, dass man auch nach Sonnenuntergang gemütlich draußen bleiben konnte, ohne zu frieren. Dementsprechend entspannt kamen wir um 22.00 Uhr im Bassy Cowboy Club an, der sich unter dem Pfefferberg in Berlin Prenzlauer Berg befindet.
Drinnen war es schon gut gefüllt. EineMischung aus Alternativen, Psychos, Normalos und Touristen bevölkerte den Club. Nachdem wir ein schönes Plätzchen gefunden hatten und ein Getränk zum runterkommen zu uns genommen hatten, fingen DEAFMEN aus Berlin auf der Bühne an, mit ihrem Sound das Publikum zu begeistern. Die Band spielt Country der dreckigen Sorte. Sollte wahrscheinlich mehr in die Richtung dirty Country Rock´n´Roll gehen, aber so richtig bekam die Gruppe nicht die Kurve. Die Ansagen des Sängers waren ebenfalls nicht kreativ, aber vielleicht war er ja nur nervös. Dem Publikum schien DEAFMEN allerdings zu gefallen. Die Combo spielt einen Stil, der für richtig dirty zu clean und für richtig clean zu dirty war. Irgendwo zwischen kitschiger Countrymesse und whiskygeschwängertem Rockerclub ist das zu Hause von DEAFMEN. Für eine halbe Stunde sind sie o.k., aber für mehr müssten sie noch eine Schippe drauf legen.
Mehr sollte und wollte die Hauptband des Abends, BONSAI KITTEN, bringen, die an diesem Tag auch die Veröffentlichung ihres Longplayers „Done with Hell" feierten. Der sowieso schon volle Konzertraum war zwischenzeitlich noch voller geworden. Vorne postierte sich eine Gruppe junger Damen und dahinter und daneben standen dann vermehrt die Männer. Die Band wurde ungeduldig erwartet.
Als BONSAI KITTEN die Bühne betraten, richteten sich alle Blicke auf die Sängerin Tiger Lilly Marlene. Diese betrat mit rotfunkelnder Paillettenmaske, einem Korsett mit rotfunkelnden Pailletten und roten Haaren die Bühne - ein wahrlich heißer Anblick.
Die Band begann mit eher ruhigeren und älteren Stücken, was das Publikum zwar mit viel Beifall bedachte, aber so richtig Stimmung wollte noch nicht aufkommen. Das änderte sich erst langsam, als sie Songs ihres neuen Albums spielten. Erst kurz vor der ersten Zugabe war die Stimmung wirklich gut, so dass zu dem eigenen Sound der Band (zwischen Rockabilly, Psychobilly und Rock´n´Roll) auch das ein oder andere Tänzchen gewagt wurde.
Als Zugaben spielten die Musiker dann ihre kleinen Hits „Done with Hell" (leider ohne den Gastsänger auf der CD, Köfte de Ville / MAD SIN) und „Don´t mess with me". Die eigenen Interpretationen von „Poison" und „Too drunk to fuck" durften auch nicht fehlen, wobei bei den Getränkepreisen noch alle locker in der Lage gewesen wären, letzteres ausgiebig zu tun.
BONSAI KITTEN haben einen guten Eindruck hinterlassen, wobei eindeutig noch Songs fehlen, die für eine ganze Stunde Spaß sorgen.
TIPP: 2 Seiten Interviewstory im aktuellen WAHRSCHAUER #59 & Track auf dem beiliegendem Sampler.