requital02_claudiak.jpgUNSOUL, REQUITAL, ARISE, BLACK LIGHT CIRCUS

Berlin / 18.1.2008 im K17: Vier hoffnungsvolle Berliner Newcomer-Bands standen auf dem Billing der ersten Berlin Moshpit-Veranstaltung im K17. Leider haben wir den Opener BLACK LIGHT CIRCUS aufgrund der ungewohnt frühen Anfangszeit verpasst. Als wir dann aber zu Klängen von ARISE die K17-Halle betraten, hatten wir Müh und Not, uns durch die beachtliche Zuschauermenge von ca. 500 Fans zu kämpfen. Knalligen und partytauglichen MetalCore hauten die fünf Jungs von ARISE um die verwöhnten Berliner Metaller-Ohren.

Dabei waren die Musiker ständig in Action und suchten den direkten Kontakt zu ihren Fans, was auch durch sympathische und selbstbewusste Ansagen untermauert wurde. So dauerte es nicht lange, bis sich rabiate Moshpits und Circlepits bildeten und zahlreiche Jungs und Mädels völlig ausrasteten. Als das Quintett dann auch noch kollektiv in die Luft sprang und das Publikum ebenso dazu aufforderte, hüpften die ersten Reihen freudig im Takt. So konnten ARISE diesen Gig als triumphalen Erfolg verbuchen. Wir waren begeistert! REQUITAL ließen es anschließend mit dem vollen Death-Metal-Brett krachen. Teilweise erinnerte der Sound an die allmächtigen MORBID ANGEL, tiefe Growls, präzise Gitarrenriffs und Björns amtliches Geknüppel konnten jedenfalls dem Vergleich mit kultigem Florida-Death-Metal standhalten. Die Matten flogen und die Euphorie vom ARISE-Gig wurde vollständig weitertransportiert. Die Berliner Gewinner des Wacken-Ausscheids 2007 hielten das Publikum in Atem und gaben ihm keine ruhige Minute zum Luftholen. Hier scheint sich requital01_claudiak.jpgebenfalls was Großes anzubahnen! An diesem metallischen Berliner Kulturabend raste die Zeit und UNSOUL betraten schon nach kurzer Umbaupause die Bühne. Die Songs sind allerdings im Vergleich mit den Vorgängerbands alles andere als eingängig. So konnten die komplexen Arrangements mit ungewöhnlichen Keyboardpassagen das erschöpfte Publikum nicht mehr ganz so aus der Reserve locken. Dennoch: die sicher schon im Studio nicht leicht zu bewältigenden Riffs stellten die Musiker live auf der Bühne vor eine Herausforderung, die mit Bravour bestanden wurde. Im verausgabten Publikum zog dann aber doch etwas Ruhe ein, denn die UNSOUL-Songs lassen sich größtenteils doch recht gut genießen ohne sich gegenseitig umherzuschubsen.

Fazit: So ein gut besuchtes Konzert von Undergroundbands ohne Plattenvertrag haben wir selten erlebt! Dazu trugen sicher die gute Werbung, ein sehr ziviler Eintrittspreis von 6€ und die eine oder andere Freikarte bei. Beim Anblick der völlig enthusiastischen Zuschauermenge dürfte manch eine gestandene Metal-Band grün vor Neid geworden sein! Da soll noch mal einer sagen, Berlin hätte in Sachen Metal nichts zu bieten. Tipp an die aufgeschlossenen ‚Alt-Metaller’: Lasst euch auch mal bei der Moshpit-Reihe des Berliner K17 blicken, lauscht, guckt, lasst euch inspirieren und ihr werdet überrascht sein, zu welchen Leistungen der Nachwuchs imstande ist!

Fotos: claudia k.