Kleinholz ohne Gefangene!
Berlin/15.9.2008: Irgendwie ist doch alles kacke, oder? China missbraucht die Olympischen Spiele als Werbeveranstaltung für Ausbeutung, Menschenrechtsverletzung, Zensur und gnadenlosen Kapitalismus in nie gekannter Härte, im Kaukasus bahnt sich ein neuerlicher Kalter Krieg an und hierzulande verhält sich ein überwachungsgeiler, geisteskranker Innenminister, der statt eines Rollstuhls eher eine Gummizelle braucht, ungewöhnlich still wenn es darum geht, die deutschen Bürger vor Datenmissbrauch zu schützen.
Zum Glück gibt’s da eine Band namens SLIPKNOT, denn die liefert uns auf ihrem vierten Studioalbum (Roadrunner Records) den Soundtrack zum kollektiven Abkotzen: ”All Hope Is Gone“. Korruption, falsche und verloren Ideale, Gleichgültigkeit, Geld und ein ohnmächtiger Gott werden hier als Grund für die Misere aufgezählt und angeprangert. Anstatt still zu resignieren packen die Chaoten aus Iowa die Keule bzw. die Doublebass aus und blasen zum Rundumschlag. Und zwar nicht nur in lyrischer, sondern auch in musikalischer Hinsicht. Nach dem bedrohlich anschwellenden Intro ”Execute“ legen SLIPKNOT mit ”Gematria (The Killing Name)“ in gewohnter Art und Weise los. Spaß, Kompromisse, Gefangene? Fehlanzeige, hier wird Kleinholz gemacht und zu Granulat verarbeitet. Zeitgemäßer, stellenweise vertrackter Thrash wie er sein muss. Mit ”Sulfur“ geht’s genauso weiter, bis bei der Single ”Psychosocial“ gleich ein paar Gänge zurück geschaltet wird und die Herren mit dem Knoten im Schlüpfer (höhö!) sich groovebetont geben und mit einem überaus angenehmen Refrain Gespür für ohrwurmtaugliche Melodien beweisen.
Zwischen diesen beiden Polen pendeln SLIPKNOT sich ein; brachialstmögliche Trommelorgien werden von gehörfreundlichen Refrains und sehr sensiblen Passagen abgelöst. Das im Vorfeld angekündigte ”härteste SLIPKNOT-Album aller Zeiten“ ist ”All Hope Is Gone“ sicher nicht geworden, dafür bietet es eine Menge unerwarteter Momente und ist hierdurch einfach spannend. Hieraus könnte man auch den Vorwurf ableiten dass die Chaotentruppe sich nicht auf harten oder melodischen Metal festlegen möchte, um so möglichst viele Käufer gleichzeitig anzusprechen- allerdings dürfte es kaum machbar sein, mit neun gleichberechtigten Leuten auf einen musikalischen Nenner zu kommen. Und so betrachtet klingen SLIPKNOT auch 2008 wieder verdammt homogen!
Noch 'ne kleine Bemerkung zum Artwork: sagenhaft! Ganz toll! Spitze! Großformatige Bilder von SLIPKNOT in verwaister Umgebung, vor verfallenen Schuppen, unter düsterem Himmel- als würden Alice Cooper, TURBONEGRO-Hank und Marilyn Manson in einem neuerlichem Remake von ”Texas Chainsaw Massacre“ mitspielen. ”All Hope Is Gone“, trotzdem freue ich mich schon jetzt still und leise auf die fünfte Platte von SLIPKNOT, juhu!
Berlin/15.9.2008: Irgendwie ist doch alles kacke, oder? China missbraucht die Olympischen Spiele als Werbeveranstaltung für Ausbeutung, Menschenrechtsverletzung, Zensur und gnadenlosen Kapitalismus in nie gekannter Härte, im Kaukasus bahnt sich ein neuerlicher Kalter Krieg an und hierzulande verhält sich ein überwachungsgeiler, geisteskranker Innenminister, der statt eines Rollstuhls eher eine Gummizelle braucht, ungewöhnlich still wenn es darum geht, die deutschen Bürger vor Datenmissbrauch zu schützen.
Zum Glück gibt’s da eine Band namens SLIPKNOT, denn die liefert uns auf ihrem vierten Studioalbum (Roadrunner Records) den Soundtrack zum kollektiven Abkotzen: ”All Hope Is Gone“. Korruption, falsche und verloren Ideale, Gleichgültigkeit, Geld und ein ohnmächtiger Gott werden hier als Grund für die Misere aufgezählt und angeprangert. Anstatt still zu resignieren packen die Chaoten aus Iowa die Keule bzw. die Doublebass aus und blasen zum Rundumschlag. Und zwar nicht nur in lyrischer, sondern auch in musikalischer Hinsicht. Nach dem bedrohlich anschwellenden Intro ”Execute“ legen SLIPKNOT mit ”Gematria (The Killing Name)“ in gewohnter Art und Weise los. Spaß, Kompromisse, Gefangene? Fehlanzeige, hier wird Kleinholz gemacht und zu Granulat verarbeitet. Zeitgemäßer, stellenweise vertrackter Thrash wie er sein muss. Mit ”Sulfur“ geht’s genauso weiter, bis bei der Single ”Psychosocial“ gleich ein paar Gänge zurück geschaltet wird und die Herren mit dem Knoten im Schlüpfer (höhö!) sich groovebetont geben und mit einem überaus angenehmen Refrain Gespür für ohrwurmtaugliche Melodien beweisen.
Zwischen diesen beiden Polen pendeln SLIPKNOT sich ein; brachialstmögliche Trommelorgien werden von gehörfreundlichen Refrains und sehr sensiblen Passagen abgelöst. Das im Vorfeld angekündigte ”härteste SLIPKNOT-Album aller Zeiten“ ist ”All Hope Is Gone“ sicher nicht geworden, dafür bietet es eine Menge unerwarteter Momente und ist hierdurch einfach spannend. Hieraus könnte man auch den Vorwurf ableiten dass die Chaotentruppe sich nicht auf harten oder melodischen Metal festlegen möchte, um so möglichst viele Käufer gleichzeitig anzusprechen- allerdings dürfte es kaum machbar sein, mit neun gleichberechtigten Leuten auf einen musikalischen Nenner zu kommen. Und so betrachtet klingen SLIPKNOT auch 2008 wieder verdammt homogen!
Noch 'ne kleine Bemerkung zum Artwork: sagenhaft! Ganz toll! Spitze! Großformatige Bilder von SLIPKNOT in verwaister Umgebung, vor verfallenen Schuppen, unter düsterem Himmel- als würden Alice Cooper, TURBONEGRO-Hank und Marilyn Manson in einem neuerlichem Remake von ”Texas Chainsaw Massacre“ mitspielen. ”All Hope Is Gone“, trotzdem freue ich mich schon jetzt still und leise auf die fünfte Platte von SLIPKNOT, juhu!