Nach der Kapitulation kommt die Unendlichkeit!
Berlin / 21.4.2010: Nach „Pure Vernunft wird niemals siegen" und „Kapitulation" ist „Schall & Wahn" das Ende einer selbstbezeichneten Trilogie. Was die Alben verbindet ist nicht offensichtlich, außer dass sie alle in Berlin aufgenommen wurden. „Kapitulation" war ein Meisterwerk, das die Energie des Punk mit romantischer Lyrik verbinden konnte. Das Coverartwork war in schwarz gehalten. Kapitulation, Tod und die Schönheit des Morbiden. Das neue Album „Schall & Wahn" ist in weiß gehalten. Die Farbe, die im westlichen Kulturkreis für Unschuld, Unsterblichkeit und Unendlichkeit steht. Konkreter aber bleibt der Abschluss der Trilogie ein Rätsel. Was kommt nach der Kapitulation? Ein Strauß bunter Blumen, wie sie auf dem Cover des neuen Albums zu sehen ist? Außerdem bleibt die Bedeutung einiger Texte - wie im Stück „Ein leiser Hauch von Terror" - kryptisch verborgen, ohne assoziativ sichtbar zu werden. Dazu passt auch, dass der Gesang im Verhältnis zu den Instrumenten auf „Schall & Wahn" stärker in den Hintergrund getreten ist. Einige Passagen des Gesangs sind dadurch akustisch schon allein schwerer verständlich. Sänger Dirk von Lowtzow sagt, es sei der Wunsch gewesen „die Stimme mehr als Instrument einzusetzen und sie mit der Musik zu verbinden." Mag sein, aber der Sinn des Ganzen bleibt in der melancholischen Grundstimmung verborgen und für mich ist dieses Experiment gescheitert.
Berlin / 21.4.2010: Nach „Pure Vernunft wird niemals siegen" und „Kapitulation" ist „Schall & Wahn" das Ende einer selbstbezeichneten Trilogie. Was die Alben verbindet ist nicht offensichtlich, außer dass sie alle in Berlin aufgenommen wurden. „Kapitulation" war ein Meisterwerk, das die Energie des Punk mit romantischer Lyrik verbinden konnte. Das Coverartwork war in schwarz gehalten. Kapitulation, Tod und die Schönheit des Morbiden. Das neue Album „Schall & Wahn" ist in weiß gehalten. Die Farbe, die im westlichen Kulturkreis für Unschuld, Unsterblichkeit und Unendlichkeit steht. Konkreter aber bleibt der Abschluss der Trilogie ein Rätsel. Was kommt nach der Kapitulation? Ein Strauß bunter Blumen, wie sie auf dem Cover des neuen Albums zu sehen ist? Außerdem bleibt die Bedeutung einiger Texte - wie im Stück „Ein leiser Hauch von Terror" - kryptisch verborgen, ohne assoziativ sichtbar zu werden. Dazu passt auch, dass der Gesang im Verhältnis zu den Instrumenten auf „Schall & Wahn" stärker in den Hintergrund getreten ist. Einige Passagen des Gesangs sind dadurch akustisch schon allein schwerer verständlich. Sänger Dirk von Lowtzow sagt, es sei der Wunsch gewesen „die Stimme mehr als Instrument einzusetzen und sie mit der Musik zu verbinden." Mag sein, aber der Sinn des Ganzen bleibt in der melancholischen Grundstimmung verborgen und für mich ist dieses Experiment gescheitert.
Deshalb hat mich „Schall & Wahn" im Vergleich zum hochkarätigen Vorgänger nicht überzeugt. Aber aufgrund der hohen Meßlatte war es eine Enttäuschung mit Ankündigung. TOCOTRONIC sind mit diesem Album trotzdem auf Platz eins der Albumcharts eingestiegen. Und das ist noch nicht einmal verwunderlich, denn meinem Genörgel zum Trotz schafft es die Band, auf dieser Scheibe Meisterwerke wie den Song „Im Zweifel für den Zweifel" zu verstecken. Und der überzeugt aufgrund seines Textes, der sich in der Nebenbedingung in Harmonie mit Gesang und Musik befindet.
Universal – VÖ 2010