Berlin / 17.5.2010: Mit „If I Had A Hi-Fi" veröffentlichen NADA SURF ganz spontan einfach 'mal ein Album mit Coverversionen. Die Auswahl der zwölf Songs schert sich nicht um Gefälligkeit, wie bei vielen Bands oder Projekten, die ausschließlich bekannte Songs in neuem Gewand spielen, sondern folgt sympathischerweise dem Musikgeschmack der Band. Dementsprechend befindet sich unter den gecoverten Stücken sowohl obskures Material, wie „Evolution" von der spanischen Band MECROMINA, oder „Electrocution" von BILL FOX (THE MICE), als auch vertrautes von Künstlern wie DEPECHE MODE, KATE BUSH, den GO BETWEENS oder MOODY BLUES.
Mit Coverversionen ist das ja so eine Sache. Durchgängig gut gefällt einem ein Coversong-Album fast nie. Zum einen hat jeder so seine Song-Heiligtümer, die man als Cover niemals so gut findet, wie das persönlich empfunden unübertreffbare Original. Zum anderen gibt es auch einfach zu viele einfallslose Coverversionen ohne eigene Identität, bei denen das Original lediglich schlicht nachgespielt wird. Das wird dann höchstens noch mit etwas härteren Gitarren, mehr Elektronik oder anderen Gimmicks garniert, ohne aber dem Song wirklich neues abzugewinnen und den eigenen Stempel aufzudrücken. Insofern ist NADA SURF mit „If I Had A Hi-Fi" ein sehr gutes Coveralbum gelungen, denn die Band schafft es immer, den Songs ihre ganz eigene Note zu geben. Besonders gut gefallen mir persönlich NADA SURFS Versionen von „Love Goes On" von den Go-BETWEENS und „The Agony Of Laffitte" von SPOON sowie ihre Version des sicher bekanntesten Songs „Enjoy The Silence" von DEPECHE MODE, den sie als melancholischen Indie-Surf-Pop-Song interpretieren und soviel eigene Identität verleihen, dass man beim Hören eben nicht permanent das Original im Ohr hat. Das ist gerade bei einem derart bekannten Klassiker schon besonders bemerkenswert und unterstreicht die Klasse der Band.
(Mardev Records/ADA Global/Warner VÖ: 7.5.2010)
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