Ein echt überzeugendes, schnelles und tanzbares Album!
Hamburg: Mit einer Bandgeschichte, die bis 1990 zurückreicht, sind die Hamburger Jungs NO LIFE LOST kein Anfänger in Sachen Ska-Punk mehr, was sie mit ihrer neuesten Platte eindrucksvoll beweisen. Schon der Opener „Blutgrätschenursula“, einer von drei Fussballsongs auf der Scheibe, macht nicht nur Lust auf die weiteren 12 Lieder, sondern auch auf die anstehenden Konzerte. Im Anschluss folgt mit „Abenteuerland“
eine Kampfansage an die „rosarote Brille“ - der erste Höhepunkt des Albums. Die erste und auch einzige Enttäuschung findet man in „Mann von Welt“, einem ruhigen Lied, das meiner Meinung nach eher langweilig und einseitig ist und sich dadurch sofort negativ von den anderen Songs abhebt. „Rockscheiße“ und „Sie Sade Entombed und Ich“ heißen die weiteren Highlights, letzteres überzeugt vor allem durch den Text, in welchem Sänger Tim Arndt sich selbstironisch (und in einem Gemisch zwischen Deutsch und Englisch) als Weichei darstellt und später, um eine Frau zu beeindrucken, zu einem harten Typ wird.
„Unverkäuflich“ soll klarstellen, dass NO LIFE LOST immer eine selbstenkende Band bleiben wird, die sich nie für die Mainstreammedien verbiegen wird.
Nach „Käsebrot“, einem fast instrumentalen Lied, dessen einziger Text aus einem ab und zu hereingerufenen „Käsebrot“ ist, folgen noch zwei weitere Fußballsongs: „Zuviel Kopfball“ und „Fußballmafia Sankt Pauli“.
Abschließend kann man sagen, dass NO LIFE LOST mit „Nördlich der Vernunft“ ein echt überzeugendes, schnelles und tanzbares Album gelungen ist. Die Hamburger sollten sich ihren Titel „Einfach mal die Fresse halten“ also nicht zu Herzen nehmen, sondern so weiter machen!
(Rotlicht Records – VÖ: 30.09.2011)