Ein Phänomen, das seit vielen Jahren funktioniert!
Wie aus dem Nichts erscheinen die Veröffentlichungen von EA80 und dennoch wissen immer alle, dass es so ist! EA80 selbst nutzen keine multimedialen Wege, um auf ein neues Album hinzuweisen. Und das in dieser beschleunigten Welt, wo die Infos sekundenschnell von A nach B gelangen können - die aber auch ständig mit Veränderung beschäftigt ist und wo wenig Platz ist für das, was beständig sein kann oder sein darf. EA80 sind es – konsequent! „In der Nische, in der ich bin, macht das Neue keinen Sinn. Ein Kompatibilitätsproblem.“ (aus „Zwischen 0 uns 12“) Ein Phänomen, das seit vielen Jahren funktioniert! Es gibt und gab bisher kaum bis keine zusätzlichen Infos, die über die Musik hinausgehen. Und so findet man im Presse-Schreiben, das der Scheibe beiliegt, auch nur den Bandnamen und den Albumtitel. Die CD befindet sich in einem außergewöhnlichen silber (nein, kein schwarz!!!) glänzendem Papiercover ohne weitere Angaben. Selbst auf eine Tracklist wurde verzichtet. Im Grunde erfährt man aus dem Presse-Schreiben mehr über den Vertrieb Cargo (Adressen- und Telefonangabe) als über die Band und die Veröffentlichung. Gepriesen ist jener, der über ein Abo verfügt und dem parallel die LP zur Verfügung steht.
Es gibt ja Menschen, die behaupten, dass EA80 immer gleich klingen. Ich finde: „Definitiv: NEIN!“ (und hier wäre jetzt wohl der beste Punkt, um die Rezension zu beenden… ich mache dennoch mal weiter.) Der Vorwurf, der in der Aussage „EA80 klingen immer gleich“ steckt, ist Stillstand – dieser ist allerdings nicht festzustellen. Gleichzeitig wird die Band dadurch reduziert, denn an sich klingen EA80 einfach immer nach EA80 - aber nie gleich. Den Beweis dafür haben wir hier. Das Album verbindet typische EA80-Merkmale mit neuen kreativen Einflüssen, wodurch ein sehr vielschichtiges und abwechslungsreiches Album entstanden ist, welches nach mehrmaligem Hören immer noch mit Überraschungsmomentan aufwarten kann.
Die Platte bietet neben dem charakteristischen Mollpunk ebenso Postpunk und Indie-Elemente als auch HC-Punk-Bestandteile und lässt sogar vereinzelt mal das ein oder andere Metal-Riff erkennen.
Was weiterhin sehr auffällig erscheint, ist der variierende Gesang. Hier ist Junge weitaus flexibler geworden und kann die Grundstimmung der jeweiligen Stücke bestens interpretieren. „Definitiv: Nein!“ ist im Grunde so was wie eine Achterbahnfahrt. Sowohl musikalisch als auch textlich geht es rauf und runter und die Momente zwischen Aggression, Melancholie, Wut, Resignation, Hoffnung und Erkenntnis sind fließend!
Weiterhin finde ich auffällig, dass EA80-Songs auf der Platte nicht immer leicht verdaulich klingen und insbesondere die Stücke der B-Seite eine gewisse Auseinandersetzung benötigen. Zum Beispiel das Stück „Bestandteile“ – ein wahnsinniger Song, voll mit Disharmonien und Harmonien, die von den Gitarren und dem Gesang bestimmt werden. Ein beeindruckendes Werk, aus dem man sicher hätte auch 2 oder 3 Songs machen können. Im Grunde eines meiner Lieblingsstücke, denn der sehr melodisch vorgetragene Teil, der immer wieder mal seinen Weg durch die anderen Songfragmente findet, ist wahnsinnig einprägend und berührt tief das Herz! „Komm doch Hoffnung, im Hier und Jetzt ist es gut. Kein Morgen, kein Gestern mehr in dir.“ Maul und Junge interpretieren diesen „Refrain“ zusammen. Großartig! Lieder wie „Vor dem Untergang“ oder „Ritalin 11“ besitzen ebenfalls beabsichtigte „ungeschliffene“ Elemente, die gegen eine Grundharmonie rebellieren. Sehr heftig fallen die Tracks „Definitiv: Nein!“, „Armer Arm“ und „Menschenmaschine“ aus. Beim zuletzt genannten Stück geht es um „Fehler machen“ - ein grundsätzlich wichtiger Bestandteil für die eigene Entwicklung, dem durch die einem suggerierten gesellschaftlichen Zwänge und Aufträge vom „Perfekt sein“ oftmals kein Platz gegeben wird. Und EA80 wollen nicht perfekt sein. Sind sie auch nicht! Sie sind viel eher eigenwillig und selbstbewusst – so klingt dieser Platte auch! So - die DIN A4 Seite ist voll! Und wenn ich zum Abschluss noch Reinhörtipps geben würde mit dem Blick auf „Kompatibilität“, dann würde ich sagen „Zwischen 0 und 12“ und „Fort von krank“. Ein beeindruckendes Album!!! Danke!!!
(Slowboy / Cargo)
Diplompunk
Wie aus dem Nichts erscheinen die Veröffentlichungen von EA80 und dennoch wissen immer alle, dass es so ist! EA80 selbst nutzen keine multimedialen Wege, um auf ein neues Album hinzuweisen. Und das in dieser beschleunigten Welt, wo die Infos sekundenschnell von A nach B gelangen können - die aber auch ständig mit Veränderung beschäftigt ist und wo wenig Platz ist für das, was beständig sein kann oder sein darf. EA80 sind es – konsequent! „In der Nische, in der ich bin, macht das Neue keinen Sinn. Ein Kompatibilitätsproblem.“ (aus „Zwischen 0 uns 12“) Ein Phänomen, das seit vielen Jahren funktioniert! Es gibt und gab bisher kaum bis keine zusätzlichen Infos, die über die Musik hinausgehen. Und so findet man im Presse-Schreiben, das der Scheibe beiliegt, auch nur den Bandnamen und den Albumtitel. Die CD befindet sich in einem außergewöhnlichen silber (nein, kein schwarz!!!) glänzendem Papiercover ohne weitere Angaben. Selbst auf eine Tracklist wurde verzichtet. Im Grunde erfährt man aus dem Presse-Schreiben mehr über den Vertrieb Cargo (Adressen- und Telefonangabe) als über die Band und die Veröffentlichung. Gepriesen ist jener, der über ein Abo verfügt und dem parallel die LP zur Verfügung steht.
Es gibt ja Menschen, die behaupten, dass EA80 immer gleich klingen. Ich finde: „Definitiv: NEIN!“ (und hier wäre jetzt wohl der beste Punkt, um die Rezension zu beenden… ich mache dennoch mal weiter.) Der Vorwurf, der in der Aussage „EA80 klingen immer gleich“ steckt, ist Stillstand – dieser ist allerdings nicht festzustellen. Gleichzeitig wird die Band dadurch reduziert, denn an sich klingen EA80 einfach immer nach EA80 - aber nie gleich. Den Beweis dafür haben wir hier. Das Album verbindet typische EA80-Merkmale mit neuen kreativen Einflüssen, wodurch ein sehr vielschichtiges und abwechslungsreiches Album entstanden ist, welches nach mehrmaligem Hören immer noch mit Überraschungsmomentan aufwarten kann.
Die Platte bietet neben dem charakteristischen Mollpunk ebenso Postpunk und Indie-Elemente als auch HC-Punk-Bestandteile und lässt sogar vereinzelt mal das ein oder andere Metal-Riff erkennen.
Was weiterhin sehr auffällig erscheint, ist der variierende Gesang. Hier ist Junge weitaus flexibler geworden und kann die Grundstimmung der jeweiligen Stücke bestens interpretieren. „Definitiv: Nein!“ ist im Grunde so was wie eine Achterbahnfahrt. Sowohl musikalisch als auch textlich geht es rauf und runter und die Momente zwischen Aggression, Melancholie, Wut, Resignation, Hoffnung und Erkenntnis sind fließend!
Weiterhin finde ich auffällig, dass EA80-Songs auf der Platte nicht immer leicht verdaulich klingen und insbesondere die Stücke der B-Seite eine gewisse Auseinandersetzung benötigen. Zum Beispiel das Stück „Bestandteile“ – ein wahnsinniger Song, voll mit Disharmonien und Harmonien, die von den Gitarren und dem Gesang bestimmt werden. Ein beeindruckendes Werk, aus dem man sicher hätte auch 2 oder 3 Songs machen können. Im Grunde eines meiner Lieblingsstücke, denn der sehr melodisch vorgetragene Teil, der immer wieder mal seinen Weg durch die anderen Songfragmente findet, ist wahnsinnig einprägend und berührt tief das Herz! „Komm doch Hoffnung, im Hier und Jetzt ist es gut. Kein Morgen, kein Gestern mehr in dir.“ Maul und Junge interpretieren diesen „Refrain“ zusammen. Großartig! Lieder wie „Vor dem Untergang“ oder „Ritalin 11“ besitzen ebenfalls beabsichtigte „ungeschliffene“ Elemente, die gegen eine Grundharmonie rebellieren. Sehr heftig fallen die Tracks „Definitiv: Nein!“, „Armer Arm“ und „Menschenmaschine“ aus. Beim zuletzt genannten Stück geht es um „Fehler machen“ - ein grundsätzlich wichtiger Bestandteil für die eigene Entwicklung, dem durch die einem suggerierten gesellschaftlichen Zwänge und Aufträge vom „Perfekt sein“ oftmals kein Platz gegeben wird. Und EA80 wollen nicht perfekt sein. Sind sie auch nicht! Sie sind viel eher eigenwillig und selbstbewusst – so klingt dieser Platte auch! So - die DIN A4 Seite ist voll! Und wenn ich zum Abschluss noch Reinhörtipps geben würde mit dem Blick auf „Kompatibilität“, dann würde ich sagen „Zwischen 0 und 12“ und „Fort von krank“. Ein beeindruckendes Album!!! Danke!!!
(Slowboy / Cargo)
Diplompunk