Es kann alles passier’n!
Die Ska-Punk Band geht mit ihrem nunmehr vierten Album an den Start. In den 13 Jahren Bandgeschichte haben SONDASCHULE Erfahrung en Mass gesammelt und bei unzähligen Konzerten eine Fangemeinde gefunden, die stetig zunimmt. Ob sie da wohl nicht Angst haben, wie in ihrem neuen Lied „Nie im Radio“ beschrieben, zu erfolgreich zu werden?
Im Vergleich zu ihren Vorgängern kommen SONDASCHULE auf ihrem neuen Werk besonders provokant und fordernd daher. Ich könnte hier zu jedem Song etwas sagen, da jeder auf seine Art und Weise besonders ist…
Neu sind diesmal die elektronischen Einflüsse, die sich durch eine Vielzahl der Lieder ziehen, wie beim Stück „Sieh mich nicht so an“, bei dem klargestellt wird: Baby, ich schlafe gern mit dir, aber dann bist du weg! Ein kleiner Machosong von SONDASCHULE, der außerdem durch den Sprechgesang in den Strophen ein wenig aus dem Rahmen fällt. „Für immer nie nüchtern“ ist ein Song für alle, die eine Animation für ihre immer noch anhaltende Sucht brauchen - sei es Schokolade oder Alkohol. Als ein Schlüssellied der Platte beweist sich „Das Leben geht weiter“, das klar sagt: Mach alles was dir gefällt, aber akzeptiere dann auch die Folgen. Schlaf mit so vielen Frauen, wie du willst, nimm dir nie Zeit für deine Freunde, verbringe dein Leben im Internet, mach’s doch, es ist verdammt noch mal dein Leben! Hierbei schließt sich dann auch „Lass es uns tun“ an, das mit sanften Klängen der Akustikgitarre glänzt und ganz ohne elektronische Einflüsse auskommt. „Wähle tot oder frei, es kann alles passier’n, doch für ‘nen Regenbogen musst du Regen akzeptier’n“. Das Booklet, in dem der Text zu „Irgendwie andersrum“ ein wenig auf dem Kopf steht, rundet das Ding perfekt ab.
Auffällig ist, dass die Band diesmal viele Leute auf den Arm nimmt. Über Menderes, der den Song einer Band singt, die zu erfolgreich geworden ist, nachdem niemand ihren Song hören wollte, über die Technobewegung, die Ärger beim Fischkauf hat oder Hassel the hoff, deren Burger neidisch von Costa beäugt wird.
Alles in allem kann man sagen, dass sich SONDASCHULE mit diesem neuen Album textlich sowie musikalisch weiterentwickelt haben. Sie spielen mit Ska- und Reggae-Elementen, bleiben aber dennoch die Ska-Punks, die sich nicht den Mund verbieten lassen und deren Texte bereits nach wenigen Momenten im Ohr verbleiben. Perfekt für die folgenden Konzerte und Festivals im kommenden Jahr.
TIPP: Große Interviewstory im kommenden WAHRSCHAUER #62. Wir klären die Frage, ob sie Angst davor haben, zu erfolgreich zu werden.
(7days Music / Sony – VÖ: 16.11.12)