Derzeit sucht mich verträumter Indie-Pop regelrecht heim – und ich freue mich darüber, noch keinen schlechten Vertreter dieses Genres zu Ohren bekommen zu haben. Auch THE BESNARD LAKES, die in ihrer nunmehr 12jährigen Bandgeschichte mit insgesamt vier Studioalben eine relativ geringe Release-Frequenz haben, erweisen sich erneut als Meister dieser Spielart.
Der Titel dieser CD bereitete mir zunächst einiges Kopfzerbrechen. Er ist so kryptisch, dass ich zu dem Schluss gekommen bin, es kann sich
hierbei nur um ein wirklich cleveres Anagramm handeln. Wie dem auch sei: Bereits die ersten beiden Songs „46 Satires“ und „And Her Eyes Were Painted Gold“ zeigen, wohin sich die Platte bewegen wird. Getragen und atmosphärisch umschmeicheln Jace Lasek und Olga Goreas das Trommelfell des Hörers. So wird jedes der Stücke für sich zu einer Art Traumfänger, in den man alle Gedanken hineinfallen lassen kann, um sich zu erholen. Auch einer gewissen nostalgischen Stimmung kann man sich beim Genuss von Tracks wie „People Of The Sticks“ nicht widersetzen. Da wird einem warm ums Herz. Der Vergleich wurde zwar schon viel zu oft gezogen, dennoch verhält sich die Platte wie ein guter Wein. Je mehr Durchläufe, desto besser. Die reinste Therapie für die Ohren.
Jagjaguwar / Cargo Records – VÖ: 05.04.2013