Ein bekanntes Internet-Meme würde jetzt ‚Fuuuuuuu!‘ sagen. Ich hingegen meine: ‚Yeah, endlich mal wieder was Schräges auf die Ohren‘. Dazu muss ich vorwegnehmen, dass dieses Genre namens Psych-Pop nicht für Jedermann geeignet ist. Attribute wie schmutzig, zerrig, verwirrend oder undurchschaubar klingen nicht besonders schmeichelhaft. Bei BLANK REALM hingegen zieht es mich auf seltsame Weise magisch an.
Nach dem treffend bezeichneten Opener „Acting Strange“, der in etwa nach einem bekifften Affenzirkus an der A9 klingt, kommen die
Australier überraschend schnell wieder runter und bieten mit „Cleaning Up My Mess“ eine recht gediegene, verträumte Nummer, nur um anschließend mit dem rockigen „Working On Love“ eine grotesk-hippieske Szenerie heraufzubeschwören. Die Klampfen schrammeln, das Drumset poltert stoisch vor sich hin und der Gesang säuselt dazu. Derartige Stimmungsturbulenzen ziehen sich durch das gesamte Werk, als ob die Band wie im Ramschladen bei jedem Genre mal zugegriffen hätte. In diesem seltenen Fall schadet es der Musik jedoch kaum, sondern es macht sie äußerst unterhaltsam. BLANK REALM nehmen es wie im Albumtitel versprochen lässig und ziehen ihr Ding einfach durch. Find ich gut.
Fire Records / Cargo Records – VÖ: 08.03.2013