Wer Musik und die Schweiz zusammen bringen will, der endet meistens bei echter Volksmusik, Alphörnern und anderen Ohrkriechern. Im Heavy Bereich sollte man GOTTHARD und KROKUS nicht vergessen und jetzt und sofort das Trio VENTURA. Hier klopfen drei süße Bengels (mal schnell ins Booklet der CD gucken) ganz fantastisch auf den Busch. Phillippe, Mike und Diego spielen nicht einfach nur Gitarre, Schlagzeug und Bass. Nein, sie türmen richtig und wahrhaftig Soundburgen voller tiefer, voluminöser und aufrichtig guter Melodien auf. Es ist Funk, der kratzt, bombastisch ist und eigentlich schnell in großer Runde von sich
reden machen müsste. Seit 2003 sind die aus Lausanne stammenden Musiker nun schon aktiv, veröffentlichten allerlei Tongut, das gerne an ihre Vorbilder SUPERCHUNK, HUM, SHELLAC und vielleicht noch NIRVANA erinnert. Doch mit „Ultima Necat“ ist alles anders: Es ist schwer, voller Bass und mit krollendem Schlagzeug. Kein bisschen Fremdeinwirkung, nur VENTURA. Phillippe Henchoz singt wunderbar tief, überhaupt nicht nervend, sondern stürmisch, manchmal gar einschmeichelnd und tottraurig. Mit „About To Despair“ gibt es einen ganz hervorragenden Einstieg, der tief und einschneidend ist. Da grummelt und pumpt es, das man Gänsehaut bekommt und mit dem Anhören gar nicht mehr aufhören möchte. „Corinne“ hat besonders rasante Noise-Gitarren zu bieten, wie auch eine einschmeichelnde Stimme, die wohl insgesamt mit jedem Lied ihren Höhepunkt erreicht.
Männer und Frauen sollten „Ultima Necat“ unbedingt durchhören, sich an der Musik reiben und niemals versuchen durch unsachgemäßes Drehen an dem Laut- und Leiseknopf von der aufgetürmten Musik abzulenken.
VENTURA sollte mit diesem Album endlich in der ganzen Welt bekannt und berühmt werden und mal für einige Zeit der eidgenössischen Szene entfliehen (Tourneen!!).
Vitesse Records / Noisolution – VÖ: 05.04.2013