8Wonderland_Presse07Die Idee ist gut aber der Film noch nicht bereit!


Berlin / 17.8.2010: Kurz vorweg: Der Film rockt nicht. Dass das Berliner Stadtmagazin tip den gerade angelaufenen Film als „sehenswert“ einstuft, kann wohl nur damit zu tun haben, dass es den Streifen als „Agitationsfilm einer kapitalismuskritischen Generation, die seit Seattle 1999 als solche

wahrgenommen wird, und die häufig fälschlich als Globalisierungskritiker bezeichnet wird“, einordnet. Das löst bei einigen Kritikern offenbar Zwangssympathien aus. Dabei ist lediglich die Idee zur Story gut: Wie könnte mit den Mitteln der neuen Medien eine Revolution der Zukunft aussehen? Eine gute filmische Umsetzung  aber ist aber nicht herausgekommen. In „8 Wonderland“ versammeln sich weltweit Normalos in einem passwordgeschützten Chatraum. Sie räkeln sich vor ihren Computern rum und sind irgendwie unzufrieden mit der Welt. Deshalb haben sie sich zu einem virtuellen Staat zusammengeschlossen, zahlen sogar Steuern und haben eine Verfassung. Das gesellschaftliche Ziel der Vereinigung bleibt für den Zuschauer wage bis unklar. Der Zufall regiert. Irgendwie muss in der realen Welt was passieren.  Also fängt man harmlos als Spaßguerilla an und hängt Kondomautomaten im Vatikan auf.

Später wird es dann militanter. Kennt man ja. Über die Aktionen wird im Chat gequatscht und angeblich demokratisch abgestimmt. Manchmal machen Gruppenmitglieder auch einfach so was. Eigentlich wollte das achte Weltwunder so im geheimen subversiv dahin agieren. Weil einige Aktionen mit „8-Wonderland“-Sweatshirts verübt wurden, war die Organisation aber auf einmal in den Medien. Ist ja blöd, aber auch nicht schlimm. Also kurz mal darüber gequatscht was noch so in der Welt im Argen liegt... Und? Klar: AIDS. Also schnell mal ein Kind von jedem Präsidenten der G8 Staaten mit HIV heimlich infiziert und vertraulich den Papas mitgeteilt. Was passiert im Film daraufhin? Den Staatspräsidenten fällt es wie Schuppen von den Augen und sie lassen nicht nur ihren Kindern die beste medizinische Versorgung zukommen, sondern allen Betroffenen auf der ganzen Welt. Was daran logisch ist, blieb mir verborgen.

An dieser Stelle sollte auch beim Letzten meine Message rüber gekommen sein: Das Drehbuch ist das Problem! Wen das Thema interessiert, der sollte sich lieber unsere nächste WAHRSCHAUER-Ausgabe zulegen…