Zurück zur Revolte!
Anlässlich des 1. Mai 2018 veröffentlichen wir einen Teil aus einem Flugblatt aus der autonomen Szene, dass nach dem 1. Mai 1987 verfasst wurde:
„Die in dieser Nacht von Freitag, dem 1. Mai, auf Samstag entstandene spontane Konfrontation war in ihrer Entschlossenheit für uns überraschend und eine stake Erfahrung. In der Revolte dieser Nacht hat sich
ansatzweise die Vereinzelung, die Fremdbestimmung und der Konkurrenzkampf der Menschen aufgehoben. Gegen ihre Unterdrückungsmechanismen, Menschen zu spalten in junge und alte, in Ausländer und Deutsche, hat sich der Klassenhass gegen sie gerichtet. Bis in die frühen Morgenstunden waren viele Menschen auf den Straßen: Alte und Junge, Ausländer, Leute aus der Szene und viele, die damit normalerweise nicht viel zu tun haben. (…) Kreuzberg sollte ein Beispiel dafür sein, dass es möglich ist den Widerstand, jede Perspektive gegen dieses System zu brechen, zu integrieren. Dieser Angriff läuft ganz konkret im Kiez, mit Schicki-Läden, bunten Fassaden, sanierten Häusern (…). Die Befriedung Kreuzbergs, zu zeigen, dass sie dafür eine Strategie entwickelt haben, war ein ganz zentraler Punkt in ihrem Konzept – vorgeführt den staunenden Touristen und den Schweinen bei ihren Besuchen. Und klar wollten sie u.a. mit (…) den höheren Mieten und der verschärften Ausbeutung den Gewinn daraus abzocken. (...) Arbeitslosigkeit, Drogen, Existenzangst, usw. - d.h. die ganze Entfremdung in der kapitalistischen Gesellschaft - kann nur über den Angriff, über den eine Vorstellung von befreitem Leben materiell wird, gebrochen werden. (...) Für uns sind die Ereignisse am 1. Mai nicht Perspektive, sondern eine Möglichkeit und Mobilisierung. Nicht etwas, was sich einfach fortsetzen oder wiederholen lässt, oder etwas, dem wir nachträglich einen wahnsinnig revolutionären Mantel überstülpen wollen, sondern eben Aufstand, Revolte - aber auch etwas, dessen politische Dimension wir für uns erkennen (...).“