Das Jahr ist nicht nur wegen Covid-19 kacke. Auch linksalternative Freiräume werden rasiert. Das linke Kneipenkollektiv Syndikat wurde im August nach 35 Jahren auf Wunsch eines britischen Milliardärs und Immobilienspekulanten geräumt (siehe "Sie haben uns den Raum genommen, das Syndikat haben sie nicht!"). Jetzt
folgte die Räumung der "Liebig 34", die 1990 besetzt wurde und 2008 von einem "umstrittenen Berliner Immobilienunternehmer" (rbb24) im Zuge einer Zwangsversteigerung erworben wurde. Nach dem Ende eines 10jährigen Pachtvertrags Ende 2018 sollten sich die Bewohner des "anarcha-queer-feministisches Hausprojekts" nach den Vorstellungen des Immobilienspekulanten nun verpissen. Sie blieben noch ein bisschen. Aber jetzt wurden sie von 2.000 Polizisten geräumt.
Es ist nur eine Kampfpause. Denn auch an anderen Stellen der Stadt brennt es weiter. Die selbstverwalteten Berliner Jugendzentren SJZ Drugstore und Potse hängen förmlich in der Luft. Wie kam es nach Jahrzehnten dazu? Heutzutage bringen die stetig steigenden Mieten in der Hauptstadt auch mit sich, dass sogar Jugendzentren weichen müssen, die heutzutage wichtiger denn je sind. Da spielte es auch keine Rolle, dass es diese beiden Einrichtungen schon seit Anfang der 70er Jahre gibt und sie ein ganz wichtiger Bestandteil für die Schöneberger Jugendlichen und die Berliner Kulturszene sind. Neue Räume sind quasi nicht zu finden – schon gar nicht, wenn sie auch für Konzerte oder als Bandübungsräume genutzt werden sollen.
Video „Drugstore & Potse - Ein Freiraum“:
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