lagwagon_2114.jpgBewegungsdrang trotz Vollpfosten!

Bielefeld/JZ Kamp am 17.7.2008: Endlich mal wieder eine gute Show in Bielefeld. Obwohl Konzerte von Melodycore-Bands, gerade im Kamp, in der Vergangenheit eigentlich immer gut besucht waren, kommen die wirklich guten Bands nur relativ selten in die Stadt. Auf der einen Seite ...


... schade, auf der anderen Seite ist die Vorfreude dann natürlich um so größer. So auch bei dem angekündigten Gig von LAGWAGON im Kamp - dem Ort, der alleine wegen seiner gut begehbaren Bühne in angenehmer Höhe für einen solchen Auftritt wie gemacht ist.

Plötzlich kommen sie alle wieder aus ihren Löchern - die Leute, die man sonst nur noch alle Jubeljahre mal auf Shows sieht… Vor lauter Bekannten und Freunden, die mir über den Weg laufen, verpasse ich die Vorband (leider) nahezu ganz. Und das, obwohl sehr guter (und schneller) Punk mit Ska-Einschlägen geboten wird. Das Publikum feiert sich auf jeden Fall schon langsam warm und mit dem Beginn der Show von LAGWAGON gibt es dann quasi kein Halten mehr. Von der ersten Minute an tobt der Saal, ein für Gigs in Bielefeld unter der Woche nicht häufig gesehener Bewegungsdrang. LAGWAGON gehören mittlerweile definitiv zu der Sorte Band, die auf ein dermaßen großes Repertoire zurückgreifen können, so dass sich am Ende der Show niemand findet, der nicht zufrieden ist (wahlweise um den Zusatz ‚klatschnass geschwitzt‘ ergänzt). So bieten sie ihren Fans auch heute einen Überblick über ihr musikalisches Schaffen, wobei ich gestehen muss, keine wirklichen Favoriten (oder Songs von eventuellen Favoriten-Alben) beim Publikum ausmachen zu können. Bei anderen Bands lassen sich die Vorlieben der Zuschauer ja meist doch auf bestimmte Alben reduzieren... So tobt sich das Publikum munter aus und Stagediver purzeln im Minutentakt von der Bühne. Ausschließlich der arme Vollpfosten in der ersten Reihe, mittig, versucht, den Springern die Laune zu verderben, indem er durch gezielte Schläge in die Nieren um ihn Herumstehende vom Besteigen der Bühne abzuhalten versucht – was für ein Affe!!! Bei den vereinzelten älteren Stücken wird das komplette Set vom ganzen Laden lautstark mitgesungen und daher könnte sich Mr. Cape seinen ‚Beard of Shame‘ eigentlich auch wieder abrasieren…