20080727_the_real_mc_kenzies_406.jpg

Ein tropisches Sommermärchen in Kreuzberg!

Berlin / 17.8.2009 im Wild At Heart: Diese Woche stand ganz im Zeichen von kanadischem Punkrock, oder besser: schottischem Folkpunk. THE REAL MC KENZIES luden ins Wild at Heart in Berlin - Kreuzberg. Als ob das nicht schon klasse genug wäre, belassen sie es nicht bei einer Show, sondern spielen gleich drei Mal. Montag bis Mittwoch.
 
Jedes Mal werden die Shows aufgezeichnet, um dann hoffentlich in einem halben Jahr in gepresster Form als Live Album das Licht der Welt zu erblicken. Das Besondere dabei: die Band spielt komplett akustisch. Dazu haben sie sich noch von ihren Freunden und ehemaligen Bandkollegen Verstärkung geholt. An den drei Tagen feiert auch noch ein Fanclub von THE REAL MC KENZIES fünfjähriges Bestehen. So viel also zu den Ankündigungen.

Auf dem Weg zum Club trafen wir noch einige Freunde aus Potsdam, und so zogen wir mit großem Tross vor den Club. Dort war schon eine Menge los, also erstmal Tickets sichern für die, die noch keine hatten. Drinnen war es natürlich noch leer, nur die Theke war schon schwer am wirbeln. Getrunken wurde aber draußen.

Als dann kurz vor 22.30 Uhr mehr und mehr Leute in den Club gingen, gingen wir mit. Man will ja nix verpassen. Auf der Bühne versammelte sich gerade die Band. Noch ein paar Minuten, und dann sollte es losgehen...


Als dann die ersten Töne gespielt wurden, stand das Publikum gespannt und in Partylaune vor der Bühne. Die Band komplett akustisch spielen zu sehen, war etwas Besonderes. So was haben THE REAL MC KENZIES bisher nicht gemacht. Zwar hatten sie bei einem Konzert im Berliner Clash schon mal ein paar Songs unverstärkt gespielt, aber ansonsten ist mir das nicht bekannt. Die Band startete etwas verhalten, dafür machte das Publikum umso mehr Stimmung. Es wurde gejohlt, getanzt, geklatscht und gejubelt. Da es vor der Bühne ziemlich voll und eng war, dauerte es nicht lange bis alle Zuschauer nass geschwitzt und auch die Band am Triefen war. Die Stimmung stieg von Song zu Song. Allerdings gierte der Körper auch immer mehr nach neuem Flüssigkeitsnachschub. Auch mehr Sauerstoff wäre gut gewesen. Als dann nach der Hälfte des Sets Sänger Paul zu einer zwanzigminütigen Pause aufrief, leerte sich der Saal schnell. Draußen wurde Sauerstoff und Flüssiges getankt.
20080727_the_real_mc_kenzies_030.jpg 
Die ersten 15 Songs kamen nach einem etwas verhaltenen Start super an. Sänger Paul konnte zeigen, was er stimmlich drauf hat - und das ist eine Menge. Seine raue, kräftige und ehrliche Stimme gibt den Stücken auch akustisch eine ganz eigene, persönlich Note. Mit drei Gitarren, Geige, Minimalschlagzeug, Dudelsack, Kontrabass und Mundharmonika zauberten die Jungs ein klasse Set.

Nach 20 Minuten ging es dann wieder rein, um die zweite Hälfte zu zelebrieren. Diese fing dort an, wo die erste Hälfte aufgehört hatte. Die Stimmung im Publikum war weiterhin extrem gut, obwohl mit jedem Song die Kräfte langsam nachließen. Im Wild at Heart war es mittlerweile tropisch warm, und die Luftfeuchtigkeit stieg sekündlich an.
Am Schluss ging auch der Band ein wenig die Luft aus, denn sie verspielten sich relativ häufig. Nach fast 30 Songs darf das dann aber auch mal erlaubt sein. Die Stimmung hat es nicht getrübt. Als die Musiker sich verabschiedeten, sah man nur glückliche Gesichter.
 
Es war etwas ganz Besonderes, eine komplette Akustikshow der Band zu sehen. Die beiden weiteren Shows im Wild at Heart am Dienstag und Mittwoch waren auch nicht schlecht, so dass die Band sicher genug Material für eine Live–Scheibe zusammen bekommen sollte.

Fotos: Christian Thiele (
http://www.trashpics.com/)