Verloren
im Mainstream?
Berlin / 12.11.2009: Da steht sie nun, diese kleine bunte Frau... nette (Lebens-)geschichtchen singend erfüllt sie die große, kalte Columbiahalle mit Wärme. Bereits mit der ersten Note kommt Wohlbehagen auf. Süß ist sie, und sympathisch. Etwas schüchtern. Begleitmusiker (viel Akustik, aber auch Konserve) tragen ihre wundervolle Stimme auf einem dünnen Soundteppich. Melodie macht sich breit und die ganze Welt scheint eine farbenfrohe, lustige Kugel. Diese Kehle verfehlt nicht einen Ton. Eingestimmt werden die Liedchen durch Anekdoten. Schon etwas unangenehm, wenn man auf der Toilette ein Foto von einem dort aushängenden Holzschild machen möchte und in dieser ungewöhnlichen Situation als Psychopatin abgestempelt wird. Und wie herrlich ist es doch, an einem feuchten Abend alle Fenster
aufzureißen,
die satte Luft einzuatmen und eine Flasche Wein tut ihr Übriges.
Pärchen knutschen und klammern, fast schon kitschig. Kaum einer tanzt.
Geht ja auch nicht, denn nur wenige der Stücke transportieren Beat -
wie die aktuelle Single, die ich verpasse, weil ich kurz auf dem Hof
bin und mich über den einsamen Bockwurscht Stand wundere (isst
heutzutage noch irgendjemand totes Tier?) Hier will so was keiner
haben.
Emiliana Torrini - das ist einerseits eine wunderschöne, kräftige
Stimme, die immer ein bisschen isländisch-heiser klingt. Andererseits
eine fast schon ausgeschlachtete Künstlerin, die auf ein/zwei Hits
beschränkt wird, eine Ware, die man in Sendungen wie von Stefan Raab
einlädt, dann aber ihre Darbietung nach wenigen Sekunden ausblendet und
mit hässlicher, lauter Werbung überspielt. Diese kleine Künstlerin
gehört definitiv nicht in den Mainstream und auch ein Frannz Club wäre
angemessener gewesen als eine halb gefüllte Columbiahalle.
Berlin / 12.11.2009: Da steht sie nun, diese kleine bunte Frau... nette (Lebens-)geschichtchen singend erfüllt sie die große, kalte Columbiahalle mit Wärme. Bereits mit der ersten Note kommt Wohlbehagen auf. Süß ist sie, und sympathisch. Etwas schüchtern. Begleitmusiker (viel Akustik, aber auch Konserve) tragen ihre wundervolle Stimme auf einem dünnen Soundteppich. Melodie macht sich breit und die ganze Welt scheint eine farbenfrohe, lustige Kugel. Diese Kehle verfehlt nicht einen Ton. Eingestimmt werden die Liedchen durch Anekdoten. Schon etwas unangenehm, wenn man auf der Toilette ein Foto von einem dort aushängenden Holzschild machen möchte und in dieser ungewöhnlichen Situation als Psychopatin abgestempelt wird. Und wie herrlich ist es doch, an einem feuchten Abend alle Fenster