Helmet feiern ihren Meilenstein „Meantime“!
23.03.2012, SO36, Berlin-Kreuzberg: Ich hatte mir eigentlich fest vorgenommen, die Vorband FIGHTING WITH WIRE ganz arrogant zu verpassen und mich dann vom Eingang aus bis zur Bühne tragen zu lassen. Die erste Aufgabe war einer meiner leichtesten Übungen, an der zweiten scheiterte ich aufgrund des Publikums. Man lauschte
nämlich lieber andächtig der „A Go Go“ von Scofield, Martin, Medeski & Wood. Diese funky Scheibe erschien 1998, dem Jahr, als das erste Kapitel der Bandgeschichte unwiderruflich geschrieben war. Seit acht Jahren steht Page Hamilton mit neuen Mitstreitern wieder auf der Bühne, drei annehmbare Scheiben kamen dabei heraus und auch einige Tourneen.
Diesmal gab es das zwanzigjährige Jubiläum ihres Durchbruchs „Meantime“ zu feiern und nach einer recht langen Wartezeit legte die Band dann auch endlich los. Für mich war es das dritte HELMET Konzer im SO36 in Folge und so fühlte ich mich als Zuschauer in manchen Momenten ähnlich routiniert wie die Band, die zwar gewohnt kraftvoll, aber doch sehr überraschungsarm agierte. Man begann mit Stücken von den letzten Alben und nach einer Dreiviertelstunde war man schon bei „In The Meantime“ angelangt und weg waren sie. Der Trick bestand darin, danach mit einem Zugabeblock von insgesamt sieben Stücken zurück zu kehren und so den Gig „endlos“ erscheinen zu lassen. Ich bin nicht wirklich drauf reingefallen, aber habe vermehrt den Wunsch verspürt, dass die Band als solche doch ruhig noch etwas zusammen wachsen könnte. Hamilton macht die Ansagen, stellt die Gruppe vor und spielt jedes Solo, den anderen bleibt die Statistenrolle. Das könnten sie mal langsam etwas auflockern - wie ich meine Nackenmuskulatur am Folgetag.